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Fenstertrends – die Zukunft im Blick

Ein Gespräch mit Christian Klinger, Miteigentümer von Internorm und Unternehmenssprecher, über Trends und Visionen im Bereich Fenster

Internorm hat den Anspruch, Trendsetter der Branche zu sein. Als Beweis nennt Christian Klinger die innovativen Technologien der I-tec Serie, „die dem Fenster in allen Bereichen ein revolutionäres Upgrade verpassen“.

Blick.Beziehung.Architektur: Gesellschaftliche Themen wie der demografische Wandel und Umweltschutz aber auch ein Wertewandel hin zu mehr Ehrlichkeit, Ruhe und Individualität haben bereits einen großen Einfluss auf die Architektur. Was bedeutet das für Sie als Hersteller von Bauelementen.

Christian Klinger: Die großen Megatrends sind natürlich auch für uns relevant. Unsere Aufgabe ist es, diese Themen auf das Bauelement Fenster „herunterzubrechen“. Fenster sind sowohl funktionale als auch gestaltgebende Bestandteile der Gebäudehülle. Damit unterliegen sie einem sehr komplexen Konglomerat an Ansprüchen hinsichtlich Funktion, Design, Qualität und Komfort. Sie sind heute „intelligente Gesamtsysteme“, die unterschiedliche Funktionen vereinen und neu interpretieren. Dabei haben wir fünf große Themenfelder identifiziert: Energieeffizienz, Wohngesundheit, Sicherheit,  Nutzungskomfort und Design.

BBA: Sieht man sich die Entwicklung von Fenstern an, spielt das Thema Energieeffizienz sicherlich die größte Rolle.

C. K.: Ja, noch vor 50 Jahren herrschte die Einfachverglasung vor. Heute gilt – mit Blick auf die Energiebilanz – „Fenster schlägt Wand“ auch bei hoch wärmegedämmten Gebäuden. Die bei uns bereits im Standard erhältliche SOLAR+ Verglasung macht das Fenster in der kalten Jahreszeit zur kostenlosen Zusatzheizung. Doch man kann das nicht singulär betrachten. Um eine Überhitzung im Sommer zu verhindern, gilt es, das System Fenster durch Komponenten wie einen intelligenten Sonnenschutz zu vervollständigen. Richtig geplant und gesteuert, trägt dieser dann ebenfalls zur Optimierung der Energieeffizienz bei.

Das Fenster wird zunehmend „intelligent“.

BBA: Welche Themen sind denn aktuell relevant?

C. K.: Brandaktuell ist das Thema Lüften. Die aus wärmedämmtechnischen Gründen immer dichteren Gebäude benötigen eine gesteuerte Lüftung. Viele zentrale Lüftungskonzepte sind aber sehr aufwändig und entsprechen auch nicht den Nutzungsgewohnheiten der Bewohner. Es gilt, ein perfektes Raumklima in Punkto Temperatur und Luftqualität zu erreichen, ohne einen hohen Installationsaufwand und die damit verbundenen Kosten. Dezentrale Lösungen wie die I-tec Lüftung, die vollständig in das Fenster integriert ist, ermöglichen es, den Innenraum bedarfsgerecht und komfortabel mit Frischluft zu versorgen und dabei sogar noch Energie zu sparen.

BBA: Welche Rolle spielt die Informationstechnologie für Fenster?

C. K.: Das Fenster wird zunehmend „intelligent“. Mit automatisierten Systemen, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit überwachen, lassen sich Energieeffizienz und Wohnkomfort weiter erhöhen. So ermittelt die I-tec Lüftung Im Automatik-Modus selbstständig Temperatur und Feuchtigkeitsgrad der Raumluft und regelt den Luftaustausch vollautomatisch. Auch die energieautarke I-tec Beschattung für Verbundfenster haben wir mit einem Automatikmodus ausgestattet. Dieser verhindert beispielsweise tagsüber ein Überhitzen der Räume, indem das System Temperatur und Sonneneinstrahlung ermittelt und die Jalousien schließt bevor die Raumtemperaturen zu weit ansteigen.

Diesen Weg gehen wir mit I-tec SmartWindow konsequent weiter. Mit der  Gebäudesteuerungs-App lassen sich Fensterkomponenten wie I-tec Lüftung, I-tec Beschattung, Oberlichtöffner etc. komfortabel und übersichtlich per Tablet oder Smartphone bedienen. In dem Bereich der Gebäudeautomation sind in Zukunft viele weitere Szenarien denkbar. So kann es möglich sein, dass die Haussteuerung erkennt, dass bei Tageslicht Fernsehen geschaut wird und automatisch die Rollläden herunterfährt oder Beleuchtung und Tageslichteinfall werden gekoppelt.

Stark nachgefragt werden derzeit einflügelige Fenster und Fixverglasungen.

BBA: Die immer bessere Energiebilanz von Fenster macht auch bei höchsten Ansprüchen an die Wärmedämmung großformatige Fensterflächen möglich.

C. K.: Ja, hier findet ein positives Wechselspiel zwischen unterschiedlichen Trends statt. In der Architektur werden immer größere Glasflächen gefordert, die Fensterrahmen sollten wenn möglich gar nicht sichtbar sein. Stark nachgefragt werden derzeit einflügelige Fenster und Fixverglasungen. Bei großflächigen Verglasungen gibt es einen starken Trend zu Hebe-Schiebetüren. Mit der bodengleichen Schwelle sind sie übrigens auch ein gutes Beispiel, wie die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen Eingang in die Produktentwicklung findet.

BBA: Können Sie auch beim Fensterdesign einen Trend ausmachen?

C. K.: Weniger beim Designstil als bei der Durchgängigkeit des Designs bei Fenstersystemen mit unterschiedlichen Leistungsmerkmalen und Materialien. Ob Wohnzimmer, Schlafraum, Bad oder Flur – jeder Raum wird anders genutzt, entsprechend unterschiedlich sind die Anforderungen bei Wärmedämmung und Funktionalitäten wie Lüftung, Insektenschutz, Einbruchschutz etc. Nach außen hin soll jedoch kein Unterschied sichtbar sein. Durch unsere Durchgängigkeit bei den Designstilen lassen sich Holz/Aluminium-Fenster und Kunststoff/Aluminium-Fenster einfach kombinieren und man hat für jede Raumanforderung das passende Fenster.

BBA: Wagen Sie einen Blick in die Zukunft: Was können wir vom „intelligenten Fenster“ noch erwarten?

C. K.: Die Technisierung und Automatisierung beim Fenster wird weiter gehen. Es gibt bereits Forschungen, das Fenster als Bildschirm zu verwenden. Für kleine Wohnungen und bei dichter Wohnbebauung könnten dadurch Vorteile entstehen.

BBA: Wir danken für das Gespräch.