Details zum Nachbauen

Helmut Pointner über Fehler beim Fenstereinbau und die Vorteile, die Planende durch die Bauanschlussdetails von Internorm haben
Wenn es um den richtigen Einbau von Internorm-Fenstern geht, ist, Leiter der Montagetechnik und selbstständiger Sachverständiger, unser Experte. Nun lässt er sein profundes Wissen in eine umfangreiche Sammlung von Bauanschlussdetails fließen. Für alle Fenster von Internorm werden Bauanschlussdetails für Neubau und Sanierung entwickelt. Im Gespräch merkt man schnell, dass sich hier Sachverstand mit einer guten Portion Leidenschaft für das Bauanschlussdetail verbindet.
Blick.Beziehung.Architektur: Sie haben über 37 Jahre Berufserfahrung, was sind die häufigsten Ursachen für Fehler beim Einbau von Fenstern mit denen Sie konfrontiert sind?
Helmut Pointner: Mehr als die Hälfte aller Fehler beruhen auf mangelnder bzw. fehlender Planung. Das ist die Hauptursache für spätere Schäden. Natürlich kommt es auch zu Ausführungsfehlern, beispielsweise mangelnde Sorgfalt beim Einbau oder die Verwendung ungeeigneter Montagematerialien.
BBA: Was war Ihre Motivation diese realistischen Bauanschlusszeichnungen ins Leben zu rufen?
H. P.: Es gab von den Anwendern öfter den Vorwurf, dass allgemeine Bauanschlusszeichnungen sehr theoretisch und in der realen Bausituation nicht umsetzbar sind. Außerdem wird in der neuen, ab Mitte März 2015 gültigen Fenstereinbaunorm ÖNorm B5320 jetzt unterschieden zwischen Fensteranschluss und Bauanschluss. Wobei der Bauanschluss eben alle gewerkübergreifenden Bauteilschichten, Fensterbänke, Bodenanschlüsse, Sonnenschutzanschlüsse, Fassadenanschlüsse, usw. beinhaltet. Das gab es in der Form bisher noch nicht. Ein objektspezifischer Bauanschluss ist vom Auftraggeber gesondert zu beauftragen und stellt eine eigene Leistung dar, welche im Standardfenstereinbau nicht enthalten ist.
BBA: Welche Fachkenntnisse braucht man für die Planung?
H. P.: Man muss die vielen Normen und Regelwerke aller angrenzenden Gewerke kennen, sich mit den entsprechenden Firmen abstimmen und all diese Aspekte in der Planung berücksichtigen. Dazu braucht man sehr viel praktische Erfahrung sowie Produktkenntnisse der vorkommenden Montagematerialien, um die Ausführbarkeit sicherzustellen.
BBA: In welchen Fachbereichen sehen Sie diese Kompetenzen?
H. P.: Fensterfachleute, Fenstertechniker, aber auch Baumeister und Architekten sollten mit Bauanschlüssen vertraut sein und diese schon in der Planungsphase berücksichtigen.
BBA: Was macht die Bauanschlusszeichnungen so attraktiv für diese Zielgruppen?
H. P.: Die Zeichnungen gehen so weit ins Detail, dass man sie einfach nachbauen kann. Es werden angrenzende Produkte und Materialien genannt, die am Markt meist auch international verfügbar sind und wie dargestellt verwendet werden können. Die Zeichnungen entsprechen allen Normen sowie Regelwerken und stellen besonders gute Lösungen für hohe Anforderungen, wie Barrierefreiheit, Wärmebrückenfreiheit, Schallschutzlösungen, Befestigung, Lastabtragung, etc. dar. Ich kenne kein Werk, dass so eine umfangreich Sammlung an Zeichnungen umfasst – im Marketing würde man es als „USP“ (Anmerkung der Redaktion: Alleinstellungsmerkmal) bezeichnen.
BBA: Welche Einbausituationen werden mit den Zeichnungen abdeckt?
H. P.: Für den Neubau sind die zwei gängigsten Wandaufbauten abgedeckt: Massivwände mit 50er Ziegel aber auch WDVS-Wände mit 25er Ziegel und 20cm Dämmung. Man findet in den Zeichnungen unsere jeweiligen Fenstersysteme aus Kunststoff bzw. Kunststoff/Aluminium oder Holz/Aluminium, inklusive Sonnenschutzkästen, Bodenanschlussprofile, Fensterbanksysteme, etc. Aktuell sind es schon über 280 Zeichnungen, die wir anbieten können und wir arbeiten kontinuierlich daran weiter. Zeichnungen für den Altbau, Sanierungsvarianten für die gängigsten Altbauwände sind auch schon im Entstehen.
BBA: Wie entstehen die Bauanschlussdetails?
H. P.: Da arbeiten wir in einem Team von hauseigenen Fachleuten. Mario Schuster ist der kompetente Zeichner, der auch vieles in 3D für eine realistische Darstellung erstellt. Alfred Poustka prüft die praktische Anwendbarkeit. Er stellt sicher, dass die Zeichnungen auch umsetzbar sind. Ich prüfe ob die Bauanschlüsse den Normen entsprechen, ob besonders kritische Details auch gut gelöst sind und kümmere mich um die weitere Abklärung mit verantwortlichen Stellen und Institutionen.