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Nutzen

Licht.Blicke

Bürokratisch als „transparente Bauteile“ betitelt, erfolgt über Fenster die Belichtung eines Raumes und umgekehrt die (Sicht-)Verbindung von innen nach außen. Zwei Faktoren, die maßgeblichen Einfluss nicht nur auf die Nutzung, sondern auch auf die Nutzer eines Raumes haben. Denn die Verfügbarkeit von Tageslicht wirkt sich positiv auf die menschliche Psyche und die Leistungsfähigkeit aus. Da sollte man meinen je mehr desto besser. Doch die Gestaltung der Fenster ist immer ein Abwägen zwischen öffentlich und privat, Einblick und Ausblick, nutzbarer Wandfläche und Öffnung, Lichteinfall und Wärmeverlust, Helligkeit und sommerlicher Überhitzung. 

Tageslicht

Helligkeit im Inneren

Tageslicht

Helligkeit im Inneren

Die ausreichende Helligkeit in Innenräumen wird über den Tageslichtquotient bestimmt. Der Tageslichtquotient D wird als Verhältnis der Beleuchtungsstärke E (in Lux) in einem Punkt im Raum zur gleichzeitig vorhandenen Horizontalbeleuchtungsstärke Ea im Freien bei vollständig bedecktem Himmel definiert. Der Tageslichtquotient ist für jeden Raumpunkt eine konstante Größe.

 

 

Tagelicht wird heute als eigentliche Beleuchtung von Räumen gesehen, die wenn nötig durch künstliche Beleuchtung ergänzt wird. Entsprechend der Relevanz für die Funktionalität und Nutzungsqualität des Raumes wird die Mindestanforderung an die Größe der Fensterflächen umfassend über Normen und Vorschriften geregelt. Sie richten sich nach Standort und Art des Objektes. In Bezug auf Tageslichtbeleuchtung ist daher in jedem Fall auf länder- und objektbezogene Anforderungen und Vorschriften Rücksicht zu nehmen.

Der architektonische Umgang mit Tageslicht bietet vielfältigen Gestaltungsspielraum – ein durchdachtes Lichtkonzept vorausgesetzt. So kann Licht gezielt durch ein Gebäude führen oder die Helligkeit Räume zonieren. 

Blickbeziehungen

Blickbeziehungen

Kontakt nach außen 

Könnte die Belichtung eines Raumes auch ausschließlich über Oberlichter erfolgen, so weckt der Gedanke an diese Lösung automatisch Unbehagen. Denn der Blick nach draußen hat seine ganz eigenen Qualitäten. Er baut eine Beziehung zwischen Nutzer und Umwelt, Gebäude und Umgebung auf. Bewusst gestaltet verleiht die Blickbeziehung  dem Raum und schlussendlich auch dem Gebäude einen eignen Charakter – offen und extrovertiert über große Öffnungen zum Außenraum oder eher introvertiert mit kleinen Öffnungen. Dabei muss nicht auf Tageslicht verzichtet werden, wenn die Belichtung z.B. über Atrien erfolgt.  Bewusst gewählte Blickachsen auf einen markanten Punkt im Außenraum verankern das Gebäude an seinem Standort. Und nicht zuletzt vermittelt der Blick nach draußen auch ein Gefühl von Sicherheit, kann man doch erst dann einschätzen, welche Bedingungen einen erwarten oder wer sich dem Gebäude nähert.