Bauanschlussfuge

Zusammen dichthalten gegen Schall und Kälte
Fenster und Wand können noch so gut wärme- und schallgeschützt sein. Doch erst das professionelle Zusammenfügen beider Bauteile gewährleistet die volle Funktionstüchtigkeit. Eine weitere Herausforderung für die Planung und Ausführung der Bauanschlussfuge: der Trend zu immer größeren Fenstern. Im Wandel der Zeit hat sich die Fenster-Anschlussfuge von einem einfachen Verschluss mit Putz zu einem Hightech-Anschluss entwickelt.
Die Qualität der gesamten Baukonstruktion wird wesentlich von den Dichtsystemen der Fügetechnik mitbestimmt. Die Herausforderung besteht darin, die aktuell vorhandene Produktpalette aus Folie, Dichtstoff und Schaum betreffend den gestellten Anforderungen richtig einzusetzen und zu kombinieren. Da an diesen Nahtstellen in der Regel verschiedene Gewerke beteiligt sind, ist für alle unmissverständlich zu klären, wer für welche Herstellungsbereiche zuständig und in der Folge verantwortlich ist. Vom Planer sollten alle Bauanschlussfugen, mit allseitiger Darstellung der angrenzenden Bauteile mindestens im Maßstab 1:5, mit allen Randbedingungen und Abmessungen vorgegeben werden.
Mit Hilfe neuer Prüftechniken, wie blower-door-test und Thermographie ist es nun möglich, die tatsächliche Qualität der diversen Anschlussfugen auch nachträglich zu bewerten.
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Anforderungen an die Bauanschlussfuge

Anforderungen an die Bauanschlussfuge
Die fünf „musts“ einer guten Fuge
- Klotzung und Verankerung müssen, bei gleichzeitiger Berücksichtigung thermischer Bewegungen des Einbauteiles, auf Bestandsdauer (30 Jahre) wartungsfrei funktionieren.
- Auftretende Toleranzen müssen ohne Schwächung der Dichtfunktionen ausgeglichen werden.
- Das Wärme- und Schallschutzverhalten der Gesamtkonstruktion darf durch die Bauanschlussfuge keine merkbare Schwächung erfahren.
- Innenseitig muss eine ausreichende Luft- und Dampfdichte und außenseitig zusätzlich eine schlagregensichere Andichtung erreicht werden.
- Der Einbau muss so organisiert werden, dass ein späterer Ausbau ohne besondere Beschädigung der angrenzenden Laibungen möglich ist.
Füllen des Fugenraums

Füllen des Fugenraums
Gut gedämmt
Die Hohlräume der Bauanschlussfuge sind mit Dämmstoff auszufüllen. Hierfür können Mineralfaser-Dämmstoffe oder PU-Schaum, einzeln oder in Kombination eingesetzt werden. Wobei PU-Schaum nicht als Befestigungsmittel eingesetzt werden darf. Die Nennfugungsbreite zwischen der vorbereiteten Laibungsoberfläche und den seitlichen Oberflächen des Stockrahmens soll mindestens 1,5 cm betragen. Mindestfugenbreiten unter 1 cm sind vor allem bei großen Fensterformaten zu vermeiden. Beim Füllen des Fugenraumes darf die Klotzung des Stockrahmens nicht entfernt werden. Bei Abdichtungssystemen mit Nassverfugungen bzw. mit Komprimierungsbändern ist die Fugenfüllung entsprechend zurückzunehmen.
Abdichtung des Fensters



Abdichtung des Fensters
Drei Dichtebenen
Innen
Die innere Abdichtung muss umlaufend luftundurchlässig sein und verhindern, dass die Raumluft in den Fugenbereich eindringen kann. Eine dichte Ausführung gewährleistet die Anbringung einer Dichtungsfolie oder die Abdichtung mit dauerelastischen Dichtstoffen (z.B. Silikon).
Fensterebene
Die mittlere Ebene der Bauanschlussfuge übernimmt die Anforderungen an den Wärme- und Schallschutz. Sie ist vollständig mit Dämmstoff (PU-SChaum oder Mineralfaserdämmstoffe) auszufüllen. Diese Ebene übernimmt nicht die Funktion der Wind- oder Feuchtigkeitsabdichtung.
Aussen
Die äußere Abdichtung muss umflaufend winddicht und schlageregendicht sein. Sie muss diffusionsoffener sein als die innere Abdichtung, damit eventuell eingedrungene Feuchtigkeit nach außen entweichen kann.