zurück zur Übersicht

Sanierung

Neue Fenster dämmen gut

Die durchschnittliche Lebensdauer von Fenstern liegt bei 40 Jahren. Spätestens dann sollten sie ausgetauscht werden. Doch kann es auch vor Ablauf dieser Zeit gute Gründe für den Fenstertausch geben. Der technische Fortschritt aber auch geänderte Anforderungen lassen selbst 20 Jahre alte Fenster heute alt aussehen. Da Fenster aber auch bauphysikalisch relevante Bauteile darstellen muss beim Austausch immer das gesamte Gebäude und seine Eigenschaften mit in Betracht gezogen werden. 

Verbesserter Wärmeschutz

Verbesserter Wärmeschutz


Mehr Behaglichkeit, weniger Energiekosten

Alte Fenster sind, wenn man die Wärmeverluste eines Hauses betrachtet, oftmals die größte Schwachstelle. Ein Austausch 15-20 Jahre alter Fenster kann eine Verringerung des Wärmeverlustes von 15 % bis zu mehr als 40 % bedeuten. Deswegen steht bei Sanierungsmaßnahmen der Austausch alter Fenster meist an erster Stelle. Wichtig ist, ein Sanierungskonzept zu erstellen, da spürbare Verbesserungen erst auftreten, wenn sich Einzelmaßnahmen ergänzen und ineinander greifen. Oftmals macht es Sinn, im Zuge einer Fenstersanierung auch über eine Dämmung der Außenhülle nachzudenken, um Wärmeverluste an den Anschlüssen zu vermeiden und Schimmelpilzbildung vorzubeugen. Ob und über welchen Zeitraum sich eine Fenstersanierung auszahlt, kann über eine genaue Analyse des Bestands und der auftretenden Wärmeverluste errechnet werden. Hierbei kann der Einsatz von Wärmebildkameras konkrete Schwachstellen aufzeigen.

Dämmung der Fensterlaibung im Bestand

Dämmung der Fensterlaibung im Bestand


Keine Randerscheinung

Bei Bestandsgebäuden ist als seitliche Fensterlaibung häufig ein Maueranschlag ausgebildet. Wenn nur eine Außendämmung aufgebracht wird aber keine Erneuerung der Fenster stattfindet, ist es im Normalfall konstruktiv nicht möglich, auch die Laibung nachträglich zu dämmen, wodurch eine Wärmebrücke mit starken Wärmeverlusten entsteht. Laibung und Rahmen können bei kalter Witterung so stark abkühlen, dass sich Tauwasser und Schimmelbildung fast nicht zu vermeiden sind. Eine Lösung ist, den Maueranschlag abzubrechen und die Laibung bis auf den Fensterrahmen in einer Stärke von mindestens 3 cm zu dämmen.

Wenn eine Dämmung der Außenwand erfolgt und parallel neue Fenster eingebaut werden, kann in diesem Fall das Fenster bündig mit dem Mauerwerk abschließen und die Dämmung bis über den Rahmen geführt werden. Möchte man einen eventuell bestehenden Maueranschlag erhalten, verringert sich das Rohbau-Öffnungsmaß des Fensters und damit die Scheibenfläche, da durch entsprechende Dämmstärken Raum verloren geht.

Den Idealfall stellt der Einbau neuer Fenster in die Dämmebene dar. Ein späterer Ausbau der Fenster ist dann allerdings nur mit hohem Aufwand und Schäden an der Fassade möglich. Diese Konstruktion des Anschlusses ist erst ab Dämmstärken von ca. 14 cm zu empfehlen und erfordert mehr Intensität bei der Planung.

Schimmelpilzbildung beim Einbau neuer Fenster in alte Bausubstanz

Schimmelpilzbildung beim Einbau neuer Fenster in alte Bausubstanz


Der Wärme keine Brücken bauen

Verglichen mit alten Fenstern haben neue Fenster eine wesentlich geringere Fugendurchlässigkeit mit besseren bauphysikalischen Eigenschaften. Dadurch kann es zu einer Verschiebung des Taupunktes mit anschließender Bildung von Feuchtigkeitsschimmel kommen. Bei ungedämmten Bestandsgebäuden kann die Temperatur der Anschlussbauteile in manchen Bereichen unter 10 °C fallen, so dass es speziell in der Anschlussfuge zu Tauwasserbildung kommen kann. Kann dieses nicht abdiffundieren, kommt es zur Schimmelbildung. Bei der Fugenausbildung ist deshalb darauf zu achten, dass der Wasserdampf-Diffusionsdurchlasswiderstand (nach DIN 4108, Teil 1) aller Bauteile von innen nach außen abnimmt. Auch muss auf die Vermeidung von Wärmebrücken in der Laibung geachtet werden (siehe oben). Eine Isothermendarstellung kann hier über die richtige Lage des Fensters im Mauerwerk Aufschluss geben.